„Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind Begriffe von hochaktueller Bedeutung, mit welchen sich die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft intensiv befassen. Auch der Sport und die Sportbranche müssen sich mit den Themen des nachhaltigen Handelns mit Blick auf ihre Vorbildfunktion und soziale Verantwortung, auf die Planung und Organisation von Sport(groß)veranstaltungen, Immobilien und Sportanlagen und Nutzung des öffentlichen Raums im Outdoorsport auseinandersetzen und diese berücksichtigen. Dennoch sollten wir bedenken, dass Nachhaltigkeit und nachhaltiges Handeln weit mehr bedeutet als ressourcenschonend mit der Natur und Umwelt umzugehen. Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit sind: Ökologie | Ökonomie | Soziales & Gesellschaft. Die Balance dieser drei Dimensionen bedeutet für uns Nachhaltigkeit.“ (DTB)
Der organisierte Sport ist ein idealer Spielraum für nachhaltiges Handeln. Wo sonst treffen so viel Energie, Ehrgeiz, freiwilliges Engagement und starkes Gemeinschaftsgefühl aufeinander? Hier kommen unterschiedliche Generationen und Nationalitäten zusammen, tauschen ihr Wissen aus und profitieren gegenseitig von ihren Kompetenzen. Wo, wenn nicht hier, ist die Voraussetzung, nachhaltige Ideen dauerhaft zu verankern, besser?
Was kann man tun?
Es gibt viele Möglichkeiten, nachhaltig zu handeln, z.B. mit der Neuausrichtung der Vereinsorganisation, mit umweltfreundlichen Mobilitätskonzepten, in den Bereichen Inklusion und Integration, Sportveranstaltungen ressourcenschonend zu planen und auszurichten und auch im Bereich der Bildung gezielte Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung zu vermitteln.
Auch der Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund hat sich diesem Thema verschrieben. So ist bereits jetzt die Geschäftsstelle, weitestgehend mit energiesparenden LED-Leuchtmitteln ausgestattet. Auch werden die BTFB-Teamkleidung und die Ehrungsmaterialien zunehmend nachhaltiger produziert.
„Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Dabei ist es wichtig, die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht, ökologisch tragfähig – gleichberechtigt zu betrachten.“ (Quelle: Lexikon des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)
Die drei Säulen der Nachhaltigkeit sind ein Maßstab für Staaten und Unternehmen, anhand der drei Säulen – Ökologie, Ökonomie und Soziales – können sie Leitlinien für nachhaltiges Handeln formulieren.
Ökologie
Die ökologische Nachhaltigkeit fordert dazu auf, die Umwelt einschließlich der natürlichen Ressourcen zu schonen. Unternehmen und Staaten sollten sich für einen bewussten Umgang mit Wasser, Energie und endlichen Rohstoffen einsetzen. Die Säule der ökologischen Nachhaltigkeit steht auch dafür, dass nur so viele nicht-nachwachsende Rohstoffe der Erde entnommen werden dürfen, wie durch erneuerbare Rohstoffe ersetzt werden können.
Soziales
Die soziale Nachhaltigkeit stellt den Menschen in den Mittelpunkt: Die Würde des Menschen und die freie Entfaltung der Persönlichkeit darf keinem Menschen abgesprochen werden. Diese Grundannahme ist das absolute Minimum, das nicht unterschritten werden sollte.
Positiv formuliert fordert die Säule „Soziales“ Gerechtigkeit, Sicherheit, faire Bezahlung, die Wahrung von Arbeitnehmer:inneninteressen sowie die Möglichkeit zur Aus- und Fortbildung und der freien beruflichen Entfaltung.
Die Säule berücksichtigt auch gesellschaftliche Interessen: So sollten nachhaltig agierende Staaten oder Unternehmen auch gemeinwohlorientiert handeln.
Ökonomie
Die ökonomische Nachhaltigkeit fordert ein nachhaltiges Wirtschaften. Auch nachhaltige Unternehmen müssen genug Gewinne erzielen, um diese beispielsweise in moderne Maschinen, hochwertige Rohstoffe, faire Bezahlung von Mitarbeiter:innen und Fortbildungen investieren zu können.
Die Profitmaximierung darf aber nicht das einzige Ziel sein: Die Unternehmen sowie die Gesellschaft haben sich wirtschaftlich so zu verhalten, dass kommenden Generationen kein Schaden entsteht. Stattdessen sollen Unternehmen langfristige Strategien verfolgen. Auch fairer Handel zählt dazu. Außerdem können nachhaltige Unternehmen neue Ziele verfolgen, wie etwa die Lebensqualität zu steigern oder Umweltschutz-Projekte zu fördern.
Ende September 2015 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung 2015 die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“. Diese beinhaltet 17 „Ziele für nachhaltige Entwicklung“: Sie sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen (UN) zur Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene weltweit und wurden in Anlehnung an den Entwicklungsprozess der Millenniums-Entwicklungsziele entworfen. Am 1. Januar 2016 traten sie mit einer Laufzeit von 15 Jahren (bis 2030) in Kraft und gelten für alle Staaten.
Die Berliner Turnjugend zeichnet seit 2023 BTFB-Vereine, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen und dort auch bereits aktiv sind, mit dem „Nachhaltigkeitspreis der BTJ“ aus.
Bewerben können sich Vereine oder Abteilungen, die in den Bereichen
nachhaltig handeln oder Personen im Verein, die sich aktiv mit diesem Thema auseinandersetzen und es im Verein voranbringen.
DOSB: Nachhaltigkeitsstrategie
Baden-Württemberg/LSV Baden-Württemberg: Leitfaden für Nachhaltigkeit im Sport
Berlin.de: UEFA EURO 2024: Berlin fördert Nachhaltigkeit im Sport mit einer Million Euro
Klexikon: Erklärung des Begriffes „Nachhaltigkeit“ in einfacher Sprache
Solidarisch Einkaufen: Ein Projekt zur Förderung der verantwortungsvollen Beschaffung