Vereinsvorsitzende Andrea Francke zum Thema Freizeitsport

Andrea Francke, Vorsitzende Freizeitgymnastikverein Bohnsdorf

Andrea Francke (63), Vorsitzende Freizeitgymnastikverein Bohnsdorf; Lehrerin.

Andrea Francke äußert sich in BewegtBerlin, Ausgabe 1-2025.   

Freizeitsport ist bei uns das, worauf man sich immer wieder freut; man trifft Gleichgesinnte, hat Spaß und kann Alltagsprobleme für eine oder mehrere Stunden vergessen. Wir haben den Freizeitsport explizit in den Vereinsnamen integriert, weil wir von vorneherein keine Wettkampfsituationen anbieten wollten. Der Sport bei uns soll zur Erreichung persönlicher Ziele in einer stressarmen, sicheren und freudvollen Umgebung dienen, wobei die Interessen und Vorlieben der Sportlerinnen berücksichtigt werden.

Unser Angebot umfasst Aerobic, Steppaerobic, Gymnastik für Bauch/Beine/Po, Zumba, Aroha, schnelles Gehen im Wald mit Gymnastik (saisonal), Kardiotraining i.w.S. und Hanteltraining. Als Trend ist besonders Zumba gefragt. Dazu pflegen wir offene Vereinsangebote wie Fahrten, Wandern, Feiern oder unsere Präsenz bei Veranstaltungen und Festen im Kiez. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht: Die meisten, die dabei vorbeischauen oder mitmachen, treten irgendwann in den Verein ein.

Mit ihrem Freizeitsport können sie viel für sich gewinnen: Freude an der Bewegung, Verbesserung von Kondition, Beweglichkeit und Kraft, Freude am gemeinsamen Tun und nicht zuletzt die Strukturierung des Alltags vor allem bei Seniorinnen und Alleinlebenden. Außer beim Wandern wird jeder Sport durch Musik begleitet. Das gefällt allen, so wird z.B. anstrengende Aerobic zu einem Tanzevent.

Unsere Übungsleiterinnen nehmen an Aus- und Fortbildungen von BTFB und /oder LSB teil und bringen neue Ideen von dort mit, so wird neues ausprobiert. Wir interessieren uns vor allem für Fortbildungen zu Trendsportarten und zum Seniorensport. Ich habe im Frühjahr 2024 einen „kleinen Trainerschein: fit und aktiv im Alter“ beim LSB Berlin gemacht und habe eine entsprechende Trainingsstunde beim Vereinswochenende angeboten.

Künftig würde ich gern das Training stärker an die Bedürfnisse der Sportlerinnen anpassen, einige sind älter und können das Tempo nicht mithalten oder sich nur schwer auf eine Matte legen. Ich möchte perspektivisch entsprechende Trainingsstunden anbieten, kursähnlich, zeitlich begrenzt, z. B. für vier Wochen mit je zwei Stunden.

Unser Tipp für Vereine im Freizeitsport: Der Vorstand darf sich nicht so wichtig nehmen, vielmehr den Raum lassen für Ideen der Mitglieder und diese dann nutzen. Es ist wichtig, die die Übungsleiter und Trainerinnen in viele Prozesse einzubinden und ein geselliges und wertschätzendes Miteinander zu fördern.



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