Faustball-Trainer Roland Schubert über sein Sportjahr 2024

Roland Schubert (65), bis Mitte 2024 Bundestrainer der U21-Nationalmannschaft, Vorstandsmitglied Faustball Deutschland und im VfK 1901 Berlin, BTFB-Kassenprüfer; beruflich: Vorstand der eigenen Steuerberatungsfirma

Roland Schubert äußert sich in BewegtBerlin, Ausgabe 6-2024, zum Jahresrückblick.

Roland Schubert, Faustball-Trainer aus Berlin

Seit 2016 war ich national als U 21-Bundestrainer tätig und hatte für mich das Jahr 2024 mit dem Erreichen der Altersgrenze 65 als finales Trainerjahr bestimmt. Höhepunkt in diesem Jahr waren die U 21-Europameisterschaften in Jona/Schweiz – im Team der Nationalmannschaft standen mit Ole Winter und Lukas Lee zwei junge Berliner Faustball-Talente, beide Bundes-freiwilligendienst-Mitarbeiter im BTFB.

Nach makelloser Vorrunde ohne Niederlage waren die Österreicher allerdings doch eine Nummer zu groß für uns. Ich hätte gerne mit einem Titel als Trainer aufgehört, aber habe es trotzdem genossen, mit jungen engagierten Sportlern auf einem hohen Leistungsniveau zu arbeiten und ihnen Sportlern für ihre weitere Entwicklung hin zum A-Kader in die Spur zu helfen.

Mein Leben hat schon immer mit dem Faustball zu tun: Schon früh bin ich mit meinem Vater auf den Faustballplätzen des alten West-Berlin mit diesem Sport in Verbindung gekommen. Selbst gespielt habe ich zunächst beim Polizei-Sport-Verein Berlin e.V., dann bei den Sport-freunden Saatwinkel, bevor ich als 18-Jähriger zum VfK 1901 e.V. an den Maikäferpfad wechselte und dort einige Jahre in der 1. und 2. Bundesliga spielte und es immerhin zu 5 B-Länderspielen bei den Junioren schaffte.

Ein Kreuzbandriss in 1989 führte dann relativ schnell dazu, dass ich auf die Trainerposition wechselte, die Jugendteams des Vereins zu einigen Deutschen Meisterschaften führte und dann ab 2006 zusätzlich die Verantwortung für die männlichen Nationalmannschaften der Altersklassen U 18 und U 21 übernommen habe.

Vier WM-Titel 2008 in Namibia, 2010 in Spanien, 2014 in Brasilien und 2016 in Nürnberg zeugen von einer erfolgreichen Zeit, Europameistertitel in der U 18 und U 21 (hier wird keine WM ausgespielt) komplettierten die Sammlung.

Faustball im Spitzensport verlangt neben einer sehr guten Fitness und Körperbeherrschung auch einen Fokus auf eigene Stärken und das Erkennen von Schwächen der gegnerischen Mannschaft. Anders als in reinen Hallensportarten kommt dazu die Herausforderung durch äußere Einflüsse.

Das alles verlangt von Leistungssportlern in unserem Sport einen hohen Einsatz – es ist für mich als Trainer immer wieder faszinierend, wie das in einer nicht-olympischen Sportart ohne persönliche finanzielle Unterstützung der Sportler funktioniert. Vielleicht ist gerade dies aber auch das Geheimnis der weltweiten Faustballfamilie, die im Spiel um jeden Punkt kämpft, aber außerhalb des Spielfelds sofort die Freundschaft unter den Spielern über alle nationalen Interessen stellt!

Ein herausragendes Beispiel für alle Sportler und auch eines der typischen Merkmale für alle unsere unter dem Dach des Turnens geführten Ballsportarten, die unserer Gesellschaft zeigen, wie eine bunte Welt mit gegenseitigem Verständnis, Respekt und gelebter Fairness aus-sehen kann!

Ich war sehr stolz, dass ich als Trainer junge Menschen auf diesen Weg bringen durfte und werde zukünftig versuchen, diesen Weg auch als Vorstandsmitglied von Faustball Deutschland e.V. fortzuführen. Dabei werde ich dann eher vom Schreibtisch aus mithelfen, den Faustball

sport zu erhalten und auszubauen und damit möglichst vielen jungen und alten Sportlern die Möglichkeiten der gemeinsamen fairen Sportausübung in gegenseitigem Respekt zu ermöglichen.

Dafür benötigen wir die Unterstützung unseres Fachverbands Turnen sowohl seitens des DTB in Frankfurt als auch der regionalen Landesturnverbände – vielen Dank an den Berliner Turn- und Freizeitsportbund für die jahrelange Unterstützung und auch an euch Pressevertreter für die regelmäßige Berichterstattung von den Faustballplätzen der Welt!



Weitere Quellenangaben / Informationen zum Artikel:
BewegtBerlin 6-2024, Foto: juri Reetz