Vorgestellt: Trampolinturnerin Cosima Ceconi
Cosima Ceconi (14) macht Trampolinturnen beim TuS Lichterfelde. Die Berliner Meisterin von 2022 belegte Platz 2 bei den Landesmeisterschaften Brandenburg 2023. Trainiert wird sie von Bernd-Dieter Bernt.
Sie äußert sich zum Thema: Was magst du an deinem Sport und was sind deine Ziele? (BewegtBerlin, Ausgabe 2-2024)
Unsere Familie hat einige Jahre in Kanada gelebt, 2020 sind wir nach Berlin umgezogen. Während der Corona-Zeit bin ich Trampolin im Garten gesprungen. Dann stand ich vor der Wahl, ob ich Turmspringen oder Trampolin trainieren will. Ich war bis dahin fokussiert auf Akrobatik, das habe ich in Kanada mit meinen beiden älteren Schwestern gemacht.
Ich hab‘ mich dann entschieden, dass das ganz lustig sein kann mit dem Trampolin.
An meiner Sportart mag ich immer gern, wenn ich einen neuen Sprung lerne und auch, meine Freunde im Training zu sehen. Beim Trampolinturnen hat man das Gefühl, mit dem Fliegen die Gedanken loszulassen. Man ist frei, die Gedanken sind frei…
Ich trainiere viermal in der Woche. In meiner Altersklasse B 13 muss ich im Wettkampf eine Pflicht springen, in der Kür denke ich mir was aus, wobei in der Übung für die Deutschen Meisterschaften entsprechende Schwierigkeiten enthalten sein müssen. Zum Beispiel springe ich Doppelsalto vorwärts mit halber Drehung und Doppelsalto rückwärts.
An meinen Trainern schätze ich, dass sie an mich glauben, das Beste für mich wollen und mich motivieren; sie sind auch nicht so streng. Beim Training mag ich es gern, wenn meine Freunde da sind, da macht es mehr Spaß. Wir haben uns beim Training kennengelernt und treffen uns auch außerhalb vom Sport. Und das Training macht natürlich auch mehr Spaß, wenn es ein guter Sprungtag ist und ich meine Übungen gut durchbringe. Ich mag‘s nicht so, wenn ich einen neuen Sprung lerne und ich krieg‘ das nicht hin, dann ärgere ich mich über mich.
Es motiviert mich, auch wenn ich mal keine Lust auf Training habe, wenn ich weiß, dass meine Freunde da sind. Und ich guck‘ mir die Sprünge und Übungen von Gleichaltrigen oder von Vorbildern an, dann bin ich wieder motiviert, denn ich möchte auch mal so werden.
In der Schule wissen meine engen Freunde von meinem Sport und wie es läuft, auch manche Lehrer wissen das – aber ich trage es nicht vor mir her. Meine Lieblingsfächer sind Englisch und Kunst, das ist nicht so anstrengend und macht Spaß.
Stolz bin ich, dass ich im Verein in der Leistungsgruppe bin, dass es so schnell gegangen ist und ich mich so verbessert habe – sogar gegenüber Leuten, die im Sportinternat sind oder die ich früher als Vorbilder gesehen habe. Ich kann mich ganz gut motivieren und dann einfach loslegen, ohne viel zu zögern oder Angst zu haben. Verbessern könnte ich noch meine Dehnbarkeit und meine Haltung.
Ich erinnre mich gern an die Landesmeisterschaften in Brandenburg, da waren meine Freunde vom Trampolin dabei und ich war höher platziert als ich dachte. Vor zwei Jahren beim Leine-Pokal habe ich zum ersten Mal die richtig Großen im Trampolinturnen gesehen. Dieses Jahr waren wir zum Zuschauen in Cottbus beim Weltcup, das war auch cool. Wir haben sogar Leute aus Kanada getroffen, die extra zum Weltcup gekommen waren.
Über sportliche Erfolge freuen sich meine Teamkameraden und meine Eltern, und ich natürlich: Ich lächle dann immerzu und freu‘ mich. Nach Wettkämpfen gehen wir mit dem Team immer noch irgendwo hin. Bei Misserfolgen habe ich früher geheult, jetzt nicht mehr so. Ich ärgere mich halt und bin auch genervt und traurig und überlege, was ich anders machen könnte.
Meine Trampolin-Vorbilder sind Bryony Page, Rosie MacLennan und Sarah Milette.
Im Sommer bei den Olympischen Spielen schau ich mir außer dem Trampolinturnen noch Turnen und Turmspringen an und ansonsten werde ich einfach spontan schauen, was kommt.
In meiner Freizeit treffe ich mich gern mit meinen Freunden. Ich mag auch gern backen und kochen, solche Sachen …
In diesem Jahr stehen noch einige Wettkämpfe an – wenn alles gut läuft, und das ist mein Ziel, bin ich bei den Deutschen Meisterschaften im Einzel dabei. Synchron ist noch offen, weil da noch ein anderer Verein beteiligt ist. Dann haben wir Anfang Juli noch den Tusli-Cup hier bei uns.
Mein größter sportlicher Traum? Ich fänd’s toll, mal für das Team Deutschland zu starten.
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Foto: Juri Reetz