Vorgestellt: SC Drehscheibe

Der Verein wurde 2001 von fünf Frauen gegründet, die im Jahr 2000 gemeinsam die Ausbildung zum Herzsporttrainer absolvierten und diese Ausbildung für etwas Sinnvolles nutzen wollten. Erster Vereinsstandort war Schöneberg, bevor 2002 die ersten Sportgruppen in Pankow folgten. Durch die Unterstützung des Bezirkssportbundes Pankow konnten weitere Gruppen aufgebaut werden. Seit 2004 ist der SC Drehscheibe e.V., mit Ausnahme eines Kurses in Kleinmachnow, im Bezirk Pankow aktiv.

Der Schwerpunkt im Sportangebot war mit Beginn der Rehabilitationssport sowie der Sport für Ältere. Trendsportarten und Angebote mit Wettbewerbscharakter wollen die Verantwortlichen nicht bedienen. „Unser Anliegen war von jeher, Angebote in guter Qualität anzubieten und den Teilnehmenden Spaß und Freude an sportlicher Bewegung zu vermitteln und sie auch im Alltag ein Stück weit zu begleiten“, sagt Geschäftsführerin Bärbel Lässig.

Zu den Sportarten im Verein gehören Freizeitsport, wie Fitwandern, Spiele, LineDance, Stepp-Aerobic und Langhanteltraining, Gesundheitssport mit Yoga, Yogilatis, Bodyworkout, Rücken-, Osteoporose-, Funktionstraining, Seniorensport und Qigong.

Nicht zu vergessen der Rehabilitationssport mit den Bereichen Herz- und Lungensport, orthopädischen Kursen für den Stütz- und Bewegungsapparat, sowie Trocken- und Wassergymnastik.

Vielfalt im Rehasport – und ein spezielles Angebot

Etwa 343 Mitglieder nehmen das Rehasportangebot des Vereins wahr. Das sind 64 % der Vereinsmitglieder. Die Altersspanne beträgt hierbei 30 – 90 Jahre.

Bärbel Lässig: „Wir sind ein Gesundheitssportverein, der sich vor allem der Zielgruppe 60+ zuwendet. Es ist aber auch ein Trend abzusehen, dass die Rehsportangebote immer mehr auch von Jüngeren genutzt werden.“

Spaß am Rehasport mit Bärbel Lässig (r.) und Trainerin Jessica Woehler (2.v.r.).

Wie kann der Sport bei Erkrankungen helfen?

Getreu dem Vereinsmotto „Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit, und er schützt uns durch Vereine vor der Einsamkeit“ (Ringelnatz) ermöglicht der Sport Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen den Wieder- oder sogar Neueinstieg in eine aktive Freizeitbetätigung. In der Gruppe besteht die Chance sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, Freude an der Bewegung zu erleben und den Zugewinn an Lebensqualität zu erfahren. Sport stärkt nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. Die Gemeinschaft schafft Raum für Neues und setzt auf ein positives Miteinander.

Dazu gehören auch Erlebnisse außerhalb der Sporthalle, wie Ausflüge, Tagesfahrten, Wanderungen oder Sommerfeste, bei denen der Kontakt zu den Mitgliedern gepflegt und damit auch das Miteinander im Verein gefördert wird.

Neben den Klassikern „Herzsport“ und „Sport bei Problemen des Stütz- und Bewegungsapparates“, bietet der Verein bereits seit der Gründung „Lungensport“ an. „Initiiert durch niedergelassene Pulmologen in den Bezirken Schöneberg und Pankow wenden wir uns mit viel Engagement der Zielgruppe der Menschen mit diversen Lungenerkrankungen, wie z.B. Asthma oder COPD, zu. Hierbei arbeiten wir eng mit der AG Lungensport zusammen, die uns bei dem Aufbau des Lungensportes großartig unterstützt hat“, führt Bärbel Lässig aus.

„Besonders für den Lungensport wünsche ich mir mehr Fort- und Ausbildungsangebote. Diese werden viel zu selten von den Verbänden angeboten“, beantwortet sie die Frage, wobei der BTFB mehr unterstützen könnte. „In der Ausbildung zum Lungensporttrainer sollte auch stärker auf die verschiedenen Krankheitsbilder und die Therapiemöglichkeiten durch den Sport eingegangen werden“, so Lässig weiter.

In den meisten Sportkursen trainieren vorzugsweise max. 10 Teilnehmende, sodass stets eine direkte Kommunikation zwischen Trainerteam und Teilnehmenden möglich ist.

Der Verein in fünf Jahren

Waren die äußeren Bedingungen über die Jahre nicht gerade ideal, sieht Bärbel Lässig den Umzug des Vereins im Jahr 2026 in einen Neubau am Standort Binzstraße als abgeschlossen. Auch neue Angebote, vor allem im Freizeitsport, sind dann hinzugekommen. Auch das Durchschnittsalter der Mitglieder ist auf unter 70 Jahre gesunken. In der Zukunft setzt sich der Vereinsvorstand aus jüngeren Mitgliedern zusammen, die den Verein im Sinne der Gründerinnen-Philosophie weiterführen. Der Trainerpool wächst ebenfalls.

Das stetige Wachstum des Vereins stellt die Verantwortlichen aber auch vor neue Herausforderungen. „Wir wünschen uns zum einen, dass es uns gelingt, weitere kompetente Unterstützung für die Geschäftsstelle zu finden und zum anderen aber auch, dass es mehr ehrenamtliche Unterstützung seitens der Mitglieder gibt“, sagt Bärbel Lässig. Um auch zukünftig qualifizierten Sport anbieten zu können, sollen zum bestehenden Trainerpool weitere, mit Engagement und Freude arbeitende, Trainerinnen und Trainer dazugewonnen werden. Ebenso wird die in den letzten Jahren praktizierte interne Weiterbildung auch nach 2026 weitergeführt. Der hier mögliche Erfahrungsaustausch im Trainerteam bereichert und trägt zur Erweiterung der Stundeninhalte bei.

Ein Dank an…

… Bianca Papke, Alexandra Wiedenhöft und Renate Böttcher. Bärbel Lässig: „Die drei engagieren sich seit Jahren, und besonders während der Coronazeit, in der Geschäftsstelle und unterstützen den geschäftsführenden Vorstand in seiner Arbeit. Als Trainerinnen verstehen es Bianca und Alexandra brillant, die Teilnehmenden immer wieder zur aktiven Bewegung zu motivieren und ihnen den Spaß am gemeinsamen Sporttreiben zu vermitteln. Renate ist langjähriges Mitglied und unterstützt uns ehrenamtlich in der Geschäftsstelle.“

Infos zum Verein

Gründung: 2001
Mitglied im BTFB: 2001
Vorstand/Geschäftsführung: Wilmar Lässig, Bärbel Lässig
Mitglieder: 532 mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren
Vereinsmotto: „Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit, und er schützt uns durch Vereine vor der Einsamkeit.“ – Joachim Ringelnatz

 

Zur Person

Bärbel Lässig (66), ist Gründungsmitglied des Vereins und seit 2012 Geschäftsführerin. Außerdem ist sie Trainerin für Reha- und Präventionssport.



Weitere Quellenangaben / Informationen zum Artikel:
Fotos: Juri Reetz