Vorgestellt: Gymnastin Safia Yildirim

Safia Yildirim (11) vom Berliner TSC ist Rhythmische Sportgymnastin und trainiert am BSP Berlin. Sie gehört dem Landeskader an, ist Berliner Vize-Meisterin 2024 (AK 12), belegte den 1. Platz mit Band und Ball. Ihre Trainerin ist Alexandra Faber.

Sie äußert sich zum Thema: Was magst du an deinem Sport und was sind deine Ziele? (BewegtBerlin, Ausgabe 2-2024)

Mir gefällt einfach alles an dieser Sportart! Von Anfang an hat mich die Ästhetik begeistert und natürlich die Geräte.

Es war etwas ungewöhnlich, wie ich zu diesem Sport gekommen bin. Ich war schon immer sehr sportlich und habe andere Sportarten ausprobiert. Zufällig habe ich einen Wettkampf auf YouTube angeschaut und war von der Rhythmischen Sportgymnastik fasziniert. Ich habe sofort meine Mutter gerufen und ihr gezeigt, dass ich genau diese Sportart gerne machen möchte.

Als sie mich zum Probetraining brachte, war die Trainerin Tetiana Shportak nicht besonders überzeugt von mir. Es war schon ziemlich spät – ich war 7 Jahre alt und die Mädchen beginnen normalerweise mit 3-4 Jahren mit der RSG. Alle anderen Mädchen, die auch beim Probetraining da waren, hatten schon eine Zusage bekommen, nur bei mir war sich die Trainerin nicht sicher. Beim letzten Probetraining fragte sie mich, warum ich diese Sportart machen möchte, und ich antwortete: „Ich möchte hier trainieren, weil ich zu den Olympischen Spielen fahren werde“. Daraufhin meinte sie, ich kann bei ihr anfangen zu trainieren, aber ich muss mir sehr viel Mühe geben, weil die anderen Mädchen schon viel weiter sind. Ich war sehr glücklich darüber und zeigte sofort Fleiß.

Ca. ein Jahr später wechselte ich in die Talent-Gruppe. Zwei Jahre später wurde ich zur Sichtung am Bundesstützpunkt eingeladen. Nach mehreren Sichtungen wurden nur vier Mädchen ausgesucht und ich war eine von ihnen. Seitdem trainiere ich 5- bis 6-mal in der Woche bei Alexandra Faber am Bundesstützpunkt und besuche die Eliteschule des Sports, die Poelchau-Schule. An meiner Trainerin schätze ich, dass sie viel erklärt und mich motiviert. Und sie kennt mich sehr gut.

Spaß am Training habe ich, wenn ich gute Übungen gezeigt habe, wenn alles so läuft, wie ich es mir vorgenommen habe. Und genervt bin ich, wenn es beim Training nicht so läuft, wie ich es möchte.

Meine Trainingsgefährtinnen sind wichtig für mich, da wir nicht nur zusammen trainieren, sondern auch die gleiche Klasse/Schule besuchen und somit sehr viel Zeit miteinander verbringen. Da ich auf einer Sportschule bin, sind auch alle anderen Mitschüler sehr sportlich und sie freuen sich über meine Erfolge. Sogar meine Klassenlehrerin kommt zu den Wettkämpfen und feuert mich an. Meine Lieblingsfächer sind Englisch und Gesellschaftswissenschaften.

Seitdem ich am Bundesstützpunkt trainiere, habe ich mehr Möglichkeiten mich weiterzuentwickeln und mehr zu trainieren. Ich habe mir immer meine eigenen Ziele gesetzt und Schritt für Schritt darauf hingearbeitet. Dabei kommen mir meine Stärken zugute: Ehrgeiz, Motivation, Disziplin. Und ich kann mir schnell was Neues einprägen. Meine Ziele: Ich möchte mich ständig weiterentwickeln und meine Fähigkeiten verbessern.

Besonders gern erinnere ich mich daran, als ich das erste Mal Gold bei den Berliner Meisterschaften gewonnen habe und an die Teilnahme bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 2023.

Wenn ich erfolgreich bin, eine gute sportliche Leistung erbracht habe, freuen sich mit mir meine Trainerin, meine Familie, meine Freunde und meine Klassenlehrerin.

Nach einer schlechten Übung bin ich erst einmal enttäuscht. Meine Trainerin und ich besprechen die Fehler und dann werden sie aufgearbeitet. Ich konzentriere mich dann im Training darauf, um die gemachten Fehler in Zukunft zu vermeiden. Auch in solchen Momenten steht meine Familie immer hinter mir und das stärkt mich.

Ich habe viele sportliche Vorbilder, auch einige, die bereits ihre sportliche Karriere beendet haben. Im Sommer bei den Olympische Spielen werde ich außer der RSG noch beim Basketball und bei der Leichtathletik mitfiebern.

Ich interessiere mich neben meinem Sport fürs Reisen, für Sprachen, Kunst und Backgammon. Ich bin dreisprachig aufgewachsen (Deutsch, Russisch, Türkisch) und habe mit sechs Jahren angefangen, Englisch zu lernen. Jetzt beginne ich bald, meine fünfte Sprache zu lernen: Französisch.

Die Musik, die ich gern höre, bewegt sich im Pop und Hip-Hop.

In diesem Jahr stehen an sportlichen Höhepunkten noch die Regionalmeisterschaften als Qualifikation für die Deutschen Jugendmeisterschaften an.

Mein größter sportlicher Traum? – Das verrate ich etwas später…



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Foto: Juri Reetz