Timon Lützow – Faustball-Europameister 2024

Timon Lützow, Faustball-Europameister 2024, spricht in der aktuellen „BewegtBerlin“-Ausgabe über das Abenteuer Faustball-EM und seinen Sport.

Faustballer Timon Lützow von der Berliner TurnerschaftEine sportliche Premiere mit größtmöglichem Erfolg! „Es war so beeindruckend, vor einer Kulisse mit über 2.000 Fans zu spielen, weil das in unserer Sportart nicht alltäglich ist“,  erinnert sich Faustballer Timon Lützow an die Faustball-Europameisterschaft Ende August im Schweizerischen Frauenfeld.

„Da wir nicht die Favoriten auf den Titel waren, konnten wir relativ gelassen ins Finale gehen und alles genießen! Wir haben den Druck nicht so gespürt und waren nur voller Vorfreude auf das letzte Spiel“, sagt der 28-jährige Angreifer im Rückblick. „Es war knapp, es war ein hochklassiges und spannendes Spiel – und plötzlich sind wir Faustball-Europameister!“

Für Lützow war diese Europameisterschaft das erste sportliche Großereignis, bei dem er für das Team Deutschland spielen durfte. Bundestrainer Olaf Neuenfeld hatte ihn nach überzeugenden Spielen im Vorbereitungskader für die EM nominiert. Beeindruckt war der EM-Neuling vor allem von der guten Organisation, der Atmosphäre insgesamt und dass er sich voll auf den Sport konzentrieren konnte.

Und auch wenn es am Ende (nur) einen Europameister gab, wurde nach einer kleinen Feier in der Kabine auch noch mit den Final-Gegnern gemeinsam eine große „Players Party“ gefeiert. Lützow schätzte sehr die Gemeinschaft zwischen den Nationen. Viele Spieler aus der Schweiz und Österreich kennt er zum Beispiel noch von den U18- und U21-Wettkämpfen.

Warum der Berliner ausgerechnet Faustball und nicht Fußball oder Tischtennis spielt? „Ich kann mir gar nichts anderes vorstellen und habe nie so wirklich viel darüber nachgedacht. Es war einfach ganz klar, dass Faustball meine Sportart ist“, stellt Lützow fest. Er weiß im Rückblick noch genau, dass ihn als Kind die Medaillen und goldenen Plaketten beeindruckten, die es bei Meisterschaften zu gewinnen gab. Die fand er cool und die wollte er auch gern haben!

Angefangen hat für den fast zwei Meter großen Schlagmann alles Sportliche im Jahr 2002: Bei der Berliner Turnerschaft gab es für die Kleinsten „Ballsportorientiertes Kleinkindturnen“ – organsiert von den Faustballern des Mehrspartenvereins. „Mit ganz vielen Kindern im Alter von 5 bis 6 Jahren haben wir hier alles Mögliche mit verschiedenen Bällen gemacht und waren einfach begeistert. Schon 2003 habe ich dann im Faustball meine erste Meisterschaft bei den Berliner Meisterschaften gespielt.“

Heute schätzt er am Faustball das Spielen in der Mannschaft sehr. Es ist eine sehr intensive und freundschaftliche Beziehung mit allen Mitspielern. Mit vielen Jungs, mit denen er zurzeit als Mannschaft in der 1. Bundesliga spielt, ist Timon seit den Kindertagen bzw. seit über 20 Jahren zusammen. Er ist quasi mit ihnen aufgewachsen und das gute Miteinander macht für Timon Faustball aus.

Es ist auch sehr abwechslungsreich, eine gute Mischung aus Teamplay, Athletik, Kraft und Schnelligkeit. Viele Faktoren können im Spiel eine wichtige Rolle spielen – von jedem ist etwas dabei.

Timon freut sich, dass mit dem Gewinn der Europameisterschaft die Sportart etwas mehr Aufmerksamkeit erfährt: „Faustball ist leider immer noch relativ unbekannt, gerade auch in Berlin. Dabei lohnt es sich bestimmt für viele, diese Sportart kennenzulernen.“

Aktuell trainiert Lützow, der von Beruf Software-Produktmanager ist, zweimal in der Woche mit der Mannschaft und dazu viermal noch individuell. Dann steht zum Beispiel Krafttraining an. Effektiv trainiert Timon jeden Tag und in der Saison ist jedes Wochenende ein Spiel. Sport und Beruf kann er gut miteinander vereinbaren – sein Verein unterstützt ihn sehr dabei und fördert das team, stellt zum Beispiel der Mannschaft sämtliches Sportmaterial.

Wie es sportlich weitergeht? Mit den Europameisterschaften als letztes großes Event endete die diesjährige Sommer- bzw. Feldsaison. Ende Oktober startet nun die Wintersaison, bei der die Wettkämpfe in der Halle ausgetragen werden. Alle Wettkämpfe beginnen wieder von vorn. Lützow: „Hier wollen wir mit der Berliner Turnerschaft möglichst weit kommen. Und wenn alles optimal läuft, wäre es gut, wenn wir uns für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren.“

Der BTFB freut sich sehr über den großen EM-Erfolg und wünscht Timon und der ganzen Berliner Faustball-Familie für den weiteren Weg alles Gute!



Weitere Quellenangaben / Informationen zum Artikel:
Autorin: Gritt Ockert | Foto: privat