BTJ-Vorstandsmitglied Markus Nitsch zum Thema „Kommunikation“

Interview vom 6. Oktober 2024 mit Markus Nitsch für die Ausgabe BewegtBerlin, 5-2024, zum Thema „Kommunikation“.

Markus Nitsch, Vorstandsmitglied der Berliner TurnjugenZur Person

Markus Nitsch ist Vorstandsmitglied der BTJ und der Berliner Turnerschaft.

Seit ca. 50 Jahren bin ich ein aktives Mitglied der Berliner Turnerschaft. Mein Ehrenamt begann bereits 1986 als Vorturner und später als Trainer, bevor ich 1992 die Rolle des Abteilungsleiters übernahm. Seit 1996 bin ich überfachlich tätig und seit 2004 zum Vorstand der Berliner Turnerschaft. Seit 2021 zudem im Vorstand der Berliner Turnjugend.

Beruflich führe ich ein kleines, alteingesessenes Handwerksunternehmen im Bereich Heizung und Sanitär. Trotz der zahlreichen Verpflichtungen, einschließlich Familie und Vollzeitjob, übernehme ich mit Freude die oft unbemerkten, aber wichtigen Aufgaben im Hintergrund – solche, die niemand gerne macht oder für die gerade keiner verfügbar ist.

 

Wie läuft die Kommunikation bei euch?

Gerne beantworte ich die Frage und ich beziehe mich hierbei auf die Turnjugend und den BTFB. Die Kommunikation ist bei uns in der Tat recht zentral organisiert, und es kann unterschiedliche Auffassungen dazu geben, je nachdem, aus welcher Perspektive man es betrachtet. Grundsätzlich läuft vieles über Nicole Greßner, die als zentrale Anlaufstelle fungiert. Sie sorgt dafür, dass wichtige Informationen gesammelt und weitergeleitet werden, und ist somit eine zentrale Figur, die den Überblick behält

 

Was zeichnet für dich allgemein gute Kommunikation aus?

Eine gute Kommunikation zeichnet sich für mich durch mehrere wichtigen Aspekte aus:

  1. Klarheit: Informationen sollten präzise und verständlich vermittelt werden, damit Missverständnisse vermieden werden. Es hilft, wenn der Sender seine Botschaft gut strukturiert und auf den Punkt bringt.
  2. Transparenz: Offene und ehrliche Kommunikation schafft Vertrauen. Wenn Informationen vollständig weitergegeben werden, fühlen sich alle Beteiligten besser informiert und wertgeschätzt.
  3. Aktives Zuhören: Genauso wichtig wie das Senden von Informationen ist das Zuhören. Eine gute Kommunikation bedeutet, dem Gegenüber aufmerksam zuzuhören, um seine Ansichten und Bedürfnisse zu verstehen.
  4. Empathie und Respekt: Die Art und Weise, wie man miteinander spricht, beeinflusst das Klima. Ein respektvoller Ton und Empathie tragen dazu bei, dass sich jeder ernst genommen und wertgeschätzt fühlt.
  5. Rückmeldung und Nachfragen: Offene Kommunikation bedeutet auch, Rückfragen zu stellen oder Feedback zu geben. So wird sichergestellt, dass die Botschaft richtig verstanden wurde und niemand im Unklaren bleibt.
  6. Zielorientierung: Eine gute Kommunikation hat ein klares Ziel – sie soll Probleme lösen, Entscheidungen treffen oder Zusammenhalt fördern. Sie bleibt dabei fokussiert und vermeidet Ablenkungen.

Wenn diese Punkte erfüllt sind, sorgt das für ein konstruktives und angenehmes Miteinander!

 

Bitte beschreibe kurz euer Gremium und deinen Verantwortungsbereich in der BTJ.  

Neben sportlichen Angeboten engagiert sich die BTJ auch in der Jugendbildung und fördert Werte wie Fairplay, Teamgeist und soziale Verantwortung. Zudem organisiert sie zahlreiche Events, Freizeiten und Wettbewerbe speziell für Kinder und Jugendliche.

Der Vorstand der BTJ besteht aus einem soliden, eingespielten Team, in dem jedes Mitglied einen klar definierten Verantwortungsbereich hat. Dieses Team zeichnet sich durch enge Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung aus, wodurch eine effiziente und praxisorientierte Arbeit ermöglicht wird.

Ein Großteil der praktischen Arbeit wird durch Arbeitsgruppen (AGs) erledigt, die sich auf verschiedene Themenbereiche konzentrieren. Dabei spielt die Zusammenarbeit der AGs eine wichtige Rolle, um die unterschiedlichen Aufgaben optimal zu koordinieren.

Für die Kommunikation ist derzeit ein neues Konzept in Arbeit, bei dem der Tuju-Reporter eine zentrale Rolle spielen soll. Diese Initiative soll als Plattform dienen, um Neuigkeiten, Berichte und Aktionen der BTJ gezielt nach außen zu kommunizieren. Parallel dazu laufen bereits Vorbereitungen für einen neuen Internetauftritt der BTJ, um die Sichtbarkeit und den Austausch weiter zu stärken.

 

Wie kommunikativ ist die BTJ nach außen – wie macht ihr auf euch aufmerksam, werbt Mitglieder, Zuschauer für Veranstaltungen, Aktive für Mitmach-Aktionen etc.?

Die BTJ befindet sich derzeit in einem kontinuierlichen Prozess des Aufbaus und der Anpassung ihrer Kommunikationswege nach außen. Da es momentan keine aktuelle Website gibt, nutzen wir verschiedene Social-Media-Kanäle wie Instagram und Facebook, um auf uns aufmerksam zu machen. Diese Plattformen ermöglichen es uns, schnell und flexibel über Veranstaltungen, Mitmach-Aktionen und andere Aktivitäten zu informieren.

Die Kommunikation läuft derzeit über mehrere Kanäle, ohne eine zentrale Informationsstelle. Dabei setzen wir auf bestehende Möglichkeiten, wie die Nutzung der Internetseite des BTFB sowie den E-Mail-Verkehr, um unsere Mitglieder zu erreichen und über aktuelle Entwicklungen zu informieren.

Die Weiterentwicklung unserer Kommunikationsstrategien ist ein fortlaufender Prozess. Wir passen uns kontinuierlich an und arbeiten daran, die Erreichbarkeit und den Austausch mit Mitgliedern, Interessierten und Aktiven zu verbessern, um in Zukunft noch zielgerichteter und effizienter zu werben.

 

Welche Werte, Vorzüge, Kompetenzen der BTJ vermittelt ihr dabei?

Die Berliner Turnjugend (BTJ) vermittelt eine Reihe von wichtigen Werten, Vorzügen und Kompetenzen, die sowohl den sportlichen als auch den persönlichen Bereich betreffen. Dazu gehören:

  1. Gemeinschaft und Teamgeist: Die BTJ fördert den Zusammenhalt und das Miteinander. Ob im Training, bei Wettkämpfen oder in Freizeitaktivitäten – das Gefühl der Zugehörigkeit und das gegenseitige Unterstützen stehen im Mittelpunkt.
  2. Fairplay und Respekt: Werte wie Respekt gegenüber Mitstreitern, Trainern und allen Beteiligten sowie der faire Umgang miteinander sind zentrale Prinzipien. Diese werden sowohl im sportlichen als auch im sozialen Miteinander gefördert.
  3. Bewegungsfreude und Gesundheit: Die BTJ motiviert Kinder und Jugendliche, sich aktiv zu bewegen und ihre körperliche Fitness zu steigern. Durch vielfältige Sportarten lernen sie, wie wichtig Bewegung für ein gesundes Leben ist.
  4. Persönlichkeitsentwicklung: Neben den sportlichen Fertigkeiten unterstützt die BTJ die persönliche Entwicklung. Die Kinder und Jugendlichen lernen Selbstdisziplin, Durchhaltevermögen und Verantwortungsbewusstsein.
  5. Selbstorganisation und Verantwortungsbewusstsein: Durch die Beteiligung an Events, Wettbewerben und Vereinsaufgaben können junge Menschen Eigeninitiative entwickeln und lernen, Verantwortung zu übernehmen – sei es in der Organisation von Aktionen oder im eigenen sportlichen Fortschritt.
  6. Offenheit und Inklusion: Die BTJ steht für Offenheit gegenüber allen und fördert ein Umfeld, in dem jeder, unabhängig von Herkunft oder Fähigkeiten, willkommen ist.
  7. Mitgestaltung und Engagement: Die BTJ ermutigt junge Menschen, sich aktiv einzubringen – sowohl im sportlichen als auch im organisatorischen Bereich. Dies fördert ein ehrenamtliches Engagement und das Gefühl, etwas bewegen zu können.

Diese Werte und Kompetenzen prägen die Arbeit der BTJ und tragen dazu bei, dass Kinder und Jugendliche nicht nur sportlich, sondern auch in ihrer sozialen und persönlichen Entwicklung gefördert werden.

 

Gibt es ein Medium, das bei euch besonders gut funktioniert?

Da die Kommunikation bei uns noch im Aufbau ist, gibt es derzeit kein einzelnes Medium, das sich bereits als besonders erfolgreich herausgestellt hat. Wir sind aktuell dabei, verschiedene Kanäle zu testen und herauszufinden, welches Medium am besten funktioniert. Plattformen wie Instagram und Facebook werden genutzt, um Zielgruppen zu erreichen, aber es muss sich noch zeigen, welcher Kommunikationsweg sich langfristig als effektiv erweist.

Insgesamt ist es ein fortlaufender Prozess, in dem wir lernen, welche Kanäle die meiste Reichweite haben und wie wir unsere Zielgruppen – sei es Mitglieder, Zuschauer oder Aktive – am besten ansprechen können. Der „Tuju-Reporter“ sowie der geplante neue Internetauftritt werden dabei eine wichtige Rolle spielen.

 

Was sind aktuell inhaltliche Schwerpunkte der Kommunikation mit den Mitgliedern, worüber informiert ihr?

Die inhaltlichen Schwerpunkte unserer aktuellen Kommunikation mit den Mitgliedern umfassen eine Vielzahl von wichtigen Themen und Veranstaltungen. Dazu zählen:

  1. Bekannte Veranstaltungen: Ein zentrales Thema ist die Information über die großen, etablierten Events wie Tuju-Stars und andere Wettbewerbe, die in der Turnjugend eine wichtige Rolle spielen. Hier informieren wir über Termine, Teilnahmebedingungen und Highlights der Veranstaltungen.
  2. Awards und Ehrungen: Sämtliche Awards und Auszeichnungen, die im Zusammenhang mit der Berliner Turnjugend vergeben werden, sind ein weiterer Schwerpunkt. Dazu gehören sowohl Ehrungen für besondere sportliche Leistungen als auch für ehrenamtliches Engagement, Kinderschutz und Nachhaltigkeit innerhalb der BTJ.
  3. Ausbildungsprogramm der Akademie: Ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation ist das Ausbildungsprogramm der Akademie, bei dem Mitglieder über Fortbildungen, Trainerlizenzen und Workshops informiert werden. Dies bietet den Mitgliedern die Möglichkeit, sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.
  4. Der Kinderturnclub: Informationen rund um den Kinderturnclub sind ebenfalls zentral. Hier erfahren Eltern und Kinder mehr über spezielle Angebote für die Jüngsten, wie regelmäßige Turnstunden, Events (Kinderturnsonntag) und besondere Aktionen (Purzelbaum), die auf die Förderung von Bewegung und Gesundheit abzielen.

Durch diese Schwerpunkte stellen wir sicher, dass alle relevanten Informationen zeitnah und umfassend weitergegeben werden und die Mitglieder stets über die wichtigsten Aktivitäten und Möglichkeiten innerhalb der BTJ informiert sind.

 

Wie ist die Kommunikation innerhalb des BTJ-Vorstands, der AGs organisiert?

Die Kommunikation innerhalb des BTJ-Vorstands und der Arbeitsgruppen (AGs) ist einfach und effizient organisiert. Hauptsächlich erfolgt der Austausch per E-Mail und über Microsoft Teams. Diese beiden Tools ermöglichen eine schnelle und direkte Abstimmung, sowohl für kurzfristige Anfragen als auch für detaillierte Diskussionen und Planungen.

E-Mails werden für den alltäglichen Austausch, Updates und formelle Ankündigungen genutzt, während Microsoft Teams als Plattform für virtuelle Meetings, die Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen und das Teilen von Dokumenten dient. Durch diese Kombination bleibt die Kommunikation flexibel und übersichtlich, was die Zusammenarbeit innerhalb des Vorstands und der AGs reibungslos gestaltet.

 

Wie hat die Corona-Zeit eure interne Kommunikation verändert (oder nicht)?

Insgesamt hat die Corona-Zeit die interne Kommunikation verändert, aber viele Organisationen haben positive Aspekte in ihre neuen Kommunikationsstrukturen integriert. Auch wenn ich erst nach diesen Veränderungen in das Team gekommen bin, habe ich festgestellt, dass die vorhandenen Systeme gut funktionieren und die Kommunikation effizient und effektiv ist. Die Anpassungsfähigkeit und der Einsatz digitaler Werkzeuge haben es dem Team ermöglicht, auch in herausfordernden Zeiten zusammenzuhalten und produktiv zu bleiben.

 

Wie wichtig ist euch heute der persönliche Kontakt, bei welchen Gelegenheiten findet er statt, welche Veranstaltungen dienen dem direkten Austausch?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der persönliche Kontakt von Angesicht zu Angesicht für mich von großer Bedeutung ist, da er essenzielle Elemente wie Beziehungspflege, effektivere Kommunikation und Teambuilding fördert. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass es aufgrund anderer Verpflichtungen nicht immer möglich ist, diese Form der Interaktion aufrechtzuerhalten. Ein hybrider Ansatz, der sowohl persönliche als auch digitale Elemente integriert, könnte eine effektive Lösung sein, um das Beste aus beiden Welten zu vereinen.

Direkter Austausch ist entscheidend für den Teamerfolg und die Zusammenarbeit. Team-Events, Workshops, Veranstaltungen und informelle Zusammenkünfte bieten zahlreiche Gelegenheiten, um den persönlichen Kontakt zu pflegen und die Beziehungen innerhalb des Teams zu stärken. Diese Interaktionen tragen dazu bei, eine positive Teamkultur zu fördern und das Verständnis füreinander zu vertiefen.

 

Wie läuft die Zusammenarbeit mit den für deinen Bereich zuständigen Personen im BTFB (Haupt- und Ehrenamt)?

Insgesamt verläuft die Zusammenarbeit mit den für meinen Bereich zuständigen Personen im BTFB sehr harmonisch. Der gute persönliche Kontakt, das freundschaftliche Auskommen und die gegenseitige Unterstützung sind die Grundlagen, auf denen wir unsere Arbeit aufbauen. Diese Aspekte fördern nicht nur den Erfolg unserer Projekte, sondern tragen auch zu einem positiven und motivierenden Arbeitsumfeld bei.

 

Wie zufrieden bist du bzgl. BTFB mit den BTFB-Medien, nutzt ihr sie für eure Arbeit?

Insgesamt befinden wir uns in der Überarbeitung vieler Medien und Kanäle und ich sehe großes Potenzial in der zukünftigen Entwicklung der BTFB-Medien. Der Fokus liegt auf die neu erstellten Medien und die kontinuierliche Anpassung und Optimierung sind entscheidend, um die Relevanz und Wirksamkeit der Kommunikationskanäle sicherzustellen. Ich freue mich darauf, diese Medien weiterhin für unsere Arbeit zu nutzen und gemeinsam an ihrer Weiterentwicklung zu arbeiten.

 

Bitte skizziere kurz, wie der Stand der Dinge bzgl. TuJu-Reportern in Berlin ist und was ihr jetzt vorhabt.  

In dieser Ausgabe ist auch ein „Aufruf“ zur Mitarbeit als TuJu-Reporter. Somit ist der erste Grundstein dafür gelegt. Durch Unterstützung der DTJ (Deutschen Turnjugend) und auch dem BTFB wollen wir für TuJu-Reporter Interesse wecken und dann Interessierte finden, ausbilden, schulen und einsetzen.

Zusammen mit Alex haben wir bereits intensiv uns mit dem Thema Podcast beschäftigt. Jeder von uns hat bei dem Thema Tuju-Reporter sein eigenes Interessenfeld gefunden. Ich bewundere dabei den Einsatzwillen bei Alex und vergleiche ihn gerne mit Pitbull – dem Rapper und nicht dem Hund. Dieser sagte, er komme zu seinem Namen, weil er sich an einer Sache festbeißt und nicht lockerlässt. Das ist Alex für mich.



Weitere Quellenangaben / Informationen zum Artikel:
Foto: Juri Reetz | Die Fragen stellte Sonja Schmeißer