Der BTFB ist … Familie
Aus Anlass des Jubiläums „75 Jahre BTFB“ spricht Familie Nicole, Thomas und Shannon Greßner im BewegtBerlin-Interview über ihr ehren- und hauptamtliches Engagement für den Verband.
Nicole Greßner ist seit 35 Jahren hauptamtlich in der BTFB-Geschäftsstelle tätig, sie leitet die Bereiche Wettkämpfe, BTJ, Kinderschutz, Shows und Gala; ehrenamtlich ist sie Vorsitzende des Großvereins 1. VfL FORTUNA Marzahn und bundesweit stellvertretende Abteilungsleiterin der Deutschen Turnliga (DTL). Thomas Greßner war aktiver Faustballspieler und ist seit 2000 ehrenamtlich im Faustballsport engagiert, ist als TK-Vorsitzender Spiele Mitglied im BTFB-Präsidialrat. Tochter Shannon engagiert sich seit frühester Jugend im Verein, ist mittlerweile Bereichsleiterin für Kinderturnen in der Abteilung RSG.
Was motiviert euch zu eurem ehrenamtlichen Engagement – was gibt es euch als Familie?
Ehrenamt bedeutet für uns, etwas Sinnvolles zu tun, das über den Alltag hinausgeht. Es ist ein gutes Gefühl, sich einzubringen und Teil einer Gemeinschaft zu sein, die gemeinsam etwas bewegt. Als Familie teilen wir dieses Engagement bewusst – wir unterstützen einander, erleben gemeinsame Erfolge und wachsen an den Herausforderungen. Es stärkt unseren Zusammenhalt, weil wir wissen, dass wir gemeinsam etwas Wertvolles leisten. Das Ehrenamt gibt uns auch viel zurück: Begegnungen, Dankbarkeit, persönliche Entwicklung und die Erfahrung, wirklich etwas bewirken zu können. Auch ein Stück Vereinsfamilie geschaffen zu haben und hieraus wahre Freundschaften, die einen immer belgeiten, gefunden zu haben.
Was ist besonders wichtig in der Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt?
Die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt gelingt dann besonders gut, wenn sie auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen basiert. Beide Seiten bringen unterschiedliche Perspektiven, Erfahrungen und Ressourcen ein – das ist eine große Stärke, wenn es gelingt, diese Vielfalt zu nutzen. Wichtig sind Offenheit, klare Kommunikation und das Bewusstsein, dass alle am gleichen Ziel arbeiten. Ehrenamtliche brauchen Wertschätzung und Raum zur Mitgestaltung, Hauptamtliche wiederum Planungssicherheit und Struktur. Wenn das gelingt, entsteht echte Partnerschaft auf Augenhöhe.
Zu den Personen

Nicole Greßner ist seit 35 Jahren hauptamtlich in der BTFB-Geschäftsstelle tätig, sie leitet die Bereiche Wettkämpfe, BTJ, Kinderschutz und Vorführungen; ehrenamtlich ist sie Vorsitzende des Großvereins 1. VfL FORTUNA Marzahn und bundesweit stellvertretende Abteilungsleiterin der Deutschen Turnliga (DTL). Thomas Greßner war aktiver Faustballspieler und ist seit 2000 ehrenamtlich im Faustballsport engagiert, ist als TK-Vorsitzender Spiele Mitglied im BTFB-Präsidialrat. Tochter Shannon engagiert sich seit frühester Jugend im Verein, ist mittlerweile Bereichsleiterin für Kinderturnen in der Abteilung RSG.
Auf welche Meilensteine resp. Erfolge seid ihr stolz?
Wir antworten mal mit einer Aufzählung.
- Aufbau eines engagierten Teams in unserem Bereich -jahrelange Erfahrungen, daraus die große Herausforderung angenommen, einmal einen gesamten Verein mit jetzt 1.300 Mitgliedern zu führen (Nicole) -stellv. Abteilungsleiterin der Deutschen Turnliga (DTL) zu sein; Thomas das Amt im BTFB des TK Vorsitzenden Spiele und Shannon Bereichsleiterin für Kinderturnen in der Abteilung RSG.
- Entwicklung nachhaltiger Strukturen für die Nachwuchsarbeit
- Einführung regelmäßiger Schulungsangebote für Ehrenamtliche (im Kinderschutz, in der Digitalisierung) Einführung von Finanzsoftware-Programmen
- Zusammenarbeit mit langjährigen Wegbegleitern wie (Uta-Susanne Müller, die Abteilungsleitung der RSG seit über 35 Jahren) und schon einigen Personen wie Gerhard Berger, Gina Martin, die leider nicht mehr unter uns sind
- Erfolgreiche Organisation von Veranstaltungen mit großer Außenwirkung (Berlin Masters, Kinderschutz-Sport-Konferenzen, Shows und Vereinsgalas, Weihnachtssingen des gesamten Vereins, Deutsche Meisterschaften im Faustball, Kommentator der Weltmeisterschaft Faustball)
- Digitalisierung interner Prozesse
- Stärkung der Ehrenamtskultur im Verband (Berliner Turnjugend seit 26 Jahren, Gewinnung von jungem Ehrenamt)
- Beitrag zur strategischen Weiterentwicklung unserer Fachgebiete, der RSG und des Faustballsports
Was ist künftig wichtig, was sind die größten Herausforderungen für den Verband?
Eine der zentralen Herausforderungen wird sein, Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen – insbesondere junge Menschen, die sich oft flexiblere und kurzfristigere Beteiligung wünschen. Der Verband muss Strukturen schaffen, die das ermöglichen, ohne die Kontinuität zu verlieren. Gleichzeitig braucht es mehr Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement – ideell und strukturell. Digitalisierung ist Chance und Herausforderung zugleich: Sie muss sinnvoll integriert werden, ohne das Persönliche zu verlieren. Nicht zuletzt gilt es, den Dialog zwischen Generationen und Rollen im Verband lebendig zu halten.
Eure schönste Erinnerung, ein besonders emotionaler Moment?
Ein besonders emotionaler Moment war für uns die Teilnahme von Thomas an der Weltmeisterschaft 1990 im Faustball. Dieses Erlebnis ist noch sehr präsent für ihn als ehemaligen Leistungssportler.
Ein weiterer emotionaler Moment war 2022 für Nicole, dass sie es trotz vieler internen „Hürden“ geschafft hat, den 1. Vorsitz des gesamten Vereins 1. VfL Fortuna Marzahn zu übernehmen. Das war sehr emotional, was für Außenstehende nicht vorstellbar ist, aber das war doch sehr aufregend und berührend. Die Anerkennung und Dankbarkeit besteht bis heute, gekürt mit Auszeichnungen durch den LSB.
Solche Augenblicke zeigen, wie viel man mit Engagement erreichen kann – für andere und für sich selbst. Es sind diese Erlebnisse, die Kraft geben, auch dann dranzubleiben, wenn es herausfordernd wird. Oft sind es auch die kleinen, leisen Momente – ein Lächeln, ein ehrliches Danke, das Gefühl von echter Verbundenheit – die uns tief berühren und in Erinnerung bleiben.
Weitere Quellenangaben / Informationen zum Artikel:
Foto: Juri Reetz